Was war hier vor 2000 Jahren und welche Spuren hat die einstige
Präsenz der Römer in unserem modernen Alltag hinterlassen? Um diese
Fragen drehten sich die "Römertage", die 2013 erstmals im Heimathaus
Brunn am Gebirge veranstaltet wurden.
Sie begannen am Fr., 13.09. vormittags mit einem Führungs- und
Aktiv-Programm für etwa 100 Schüler (linkes und mittiges Bild), worauf
am Abend ein Vortrag über meine neuesten Forschungsergebnisse zu den
römerzeitlichen Funden folgte. Das Foto rechts wurde etwa 20 Minuten vor
der ausgeschriebenen Beginnzeit aufgenommen. Bereits zu diesem
Zeitpunkt waren alle Sitze belegt, sodass alle verfügbaren Sessel des
ganzen Hauses herangetragen wurden. Bald reichten auch diese nicht mehr
aus, woraufhin im Saal alle möglichen Stehplätze und Sitzmöglichkeiten
am Boden besetzt wurden. Als auch diese restlos überbevölkert waren und
der Besucherandrang bereits bis ins Erdgeschoss reichte, wurde
entschlossen, am nächsten Tag den Vortrag nocheinmal zu wiederholen um
allen Interessenten eine Chance zu geben. Noch nie in der Geschichte des
Hauses war der Saal so voll gewesen und Zuschauer saßen sogar
freiwillig unter dem dortigen Klavier (!!) um dabei sein zu können. Am
nächsten Tag wurde der Vortrag wie gesagt wiederholt - und der Saal war
wieder bummvoll...
Am Sa., 14.09. wurden die eigentlichen Römertage eröffnet, die bis 15.09. zahlreiche Attraktionen boten: Einheimische Betriebe wurden mit antiken Rezepten versorgt, die sie rekonstruierten, neu interpretierten oder zu neuen Ideen inspirierten. Das Ergebnis war nicht nur interessant, sondern ausgesprochen köstlich! Die Speisen waren so gefragt, dass die großzügig berechneten Portionen bereits vorzeitig aufgegessen waren und Nachschub hergerichtet werden musste. Die Getränke erfreuten sich solcher Beliebtheit, dass viele Anfragen ob des flaschenweisen Verkaufs eingingen. Ebenfalls großer Beliebtheit erfreutehn sich die Informationsstände rund um Ostsorten mit Bezug zur Römerzeit (Kooperation mit dem Niederösterreichischen Heckentag, Biosphärenpark Wienerwald, Elsbeerreich).
In der sonntägigen Messe in der Pfarrkirche Brunn/Geb. wurden lateinische Lieder gesungen, auf Latein gebetet und eine sehr sehenswerte Ausstellung über Christen im alten Rom präsentiert. Zurück im Heimathaus konnte man wie am Vortag beim Schlendern durch den Markt-Bereich (linkes Bild) zahlreiche Waren bestaunen, kosten - und vor allem sehr viel erfahren, denn es gab dort nichts, das nicht einen interessanten Hintergrund oder historischen Bezug hatte. Jung aber auch Alt unterhielt sich bei Geschicklichkeits- und Gesellschaftsspielen, die nach antiken Vorbildern rekonstruiert wurden (mittiges Bild). Mit einem "Geocache", bei dem man spielerisch über Brunn und seine Vergangenheit lernen konnte, wurden neue Wege in der Wissensvermitttlung erprobt. Und jede volle Stunde gab es einen besonderen Programmpunkt - insgesamt hielt ich 17 Führungen (dazwischen individuelle Auskünfte im Permanentbetrieb), es gab vier Multimedia-Präsentationen (eine vom Brunner Pfarrer - siehe Foto unten links) sowie ein paar andere Highlights. Dazu zählt etwa die Aktion rund um die Elsbeere, den Lebensjahrbaum des Brunner Baumkreises für die Neugeborenen 2012 (Foto unten Mitte), die sich für ein offizielles Gruppenfoto einfanden.
Das Feedback ist außerordentlich gut, sodass dieser Testballon zu einer Institutionalisierung der Veranstaltung führen wird. Es ist sehr schön zu sehen, dass das Interesse an der Heimatgeschichte so groß ist!
Sa., 14.09. auf FACEBOOK
So., 15.09. auf FACEBOOK
Lebensjahrbaum für die Neugeborenen 2012 auf FACEBOOK
Online - Berichterstattungen:
1, 2, 3
Ein Fernsehbeitrag von den Römertagen
Persönliche Worte des Organisators: